Schloss Gaienhofen – Wirtschaftsgymnasium
Schüler mit einem Mittleren Bildungsabschluss können ihre schulische Laufbahn bei uns mit dem Schwerpunktfach Wirtschaft fortsetzen. Schülern der 9. Klasse des Allgemeinbildenden Gymnasiums steht dieser Weg ebenfalls offen. Absolventen des Wirtschaftsgymnasiums erhalten das Zeugnis der Allgemeinen Hochschulreife, mit der ein Studium in allen Fächern möglich ist. Durch die fachliche Ausrichtung sind Schüler in besonderer Weise auf die Berufswelt vorbereitet.
Berufspraktikum
Schüler der Eingangsklasse sind verpflichtet ein zweiwöchiges Berufspraktikum in einem Unternehmen oder einer Institution ihrer Wahl zu absolvieren. Das Praktikum kann im In- oder im Ausland stattfinden.
Durch das Praktikum möchten wir unseren Schülern neben einer fundierten theoretischen Ausbildung auch frühzeitig einen Einblick in die Praxis eines Wirtschaftsunternehmens ermöglichen.
Für die meisten Schüler stellt das Berufspraktikum in der Eingangsklasse die erste „richtige“ Auseinandersetzung mit der Arbeitswelt und einem Bewerbungsverfahren dar. Die Schule wirkt im Bewerbungsprozess unterstützend und stellt den Schülern eine Liste von Kontaktdaten von Unternehmen zur Verfügung, die interessante Praktikumsstellen anbieten. Schüler aus Gaienhofen sind dort gerne gesehen!
Während des Praktikums können die Schüler die im Unterricht vermittelten theoretischen Kenntnisse in die Praxis umsetzen und gegebenenfalls vertiefen. Sie lernen außerdem die Struktur und die Abläufe eines auf dem freien Markt agierenden Unternehmens kennen, erhalten Einblick in das Personalwesen, in Entscheidungsfindungsprozesse, Marketing und nicht selten die globale Vernetzung eines Unternehmens. In dieser Zeit entstehen Berufsperspektiven und Kontakte, die richtungsweisend für die spätere Orientierung sein können.
Individuelles Lernen coachen
Da Jugendliche bei uns zunehmend selbstständig und eigenverantwortlich lernen, finden Coaching-Gespräche (Individuelles Lernen Coachen, kurz: ILC) zwischen den Lernenden und Lehrenden statt, um die Heranwachsenden in ihrer Entwicklung zu begleiten. Dabei werden sie als Persönlichkeiten mit ihren Stärken und Schwächen wahrgenommen.
Individuelles Lernen bedeutet für uns, Schüler nicht nicht nur in schwierigen Lebensphasen zu unterstützen, sondern sie zu stärken, Herausforderungen annehmen zu können. (Anm. zur Gestaltung: hervorheben)
Alle Heranwachsenden lernen ILC einmal in ihrer Schullaufbahn kennen, nämlich in der 7. Jahrgangsstufe (wenn die Pubertät einsetzt) und in der Eingangsklasse der Beruflichen Gymnasien (wenn gerade ein Schulartwechsel stattfand). Gerade in diesen Umbruchphasen sollen die Einzelgespräche allen Jugendlichen dabei helfen, Zusammenhänge zwischen Lernverhalten und Erfolg zu erkennen und bei Problemen kurzfristige Interventionsmöglichkeiten bieten.
Schüler der anderen Klassenstufen nehmen freiwillig oder auf Anraten am Lerncoaching teil. Sie können selbst über den Umfang der Gespräche bestimmen und auch bei der Auswahl des Lerncoaches mitentscheiden. Beim Reflektieren der Gründe für erlebte Erfolge beziehungsweise Misserfolge können die Heranwachsenden zu wichtigen Erkenntnissen für ihre weitere Entwicklung gelangen. Diese werden in Form von mittelfristig zu erreichenden Zielen schriftlich festgehalten, aktiv angegangen und beim nächsten Coachinggespräch nachbesprochen.
Und nicht zuletzt: Die positiven und wertschätzenden Bestärkungen durch den Lerncoach sowie die großen Zeiträume für den persönlichen Austausch ermöglichen die nachhaltige Vertiefung einer vertrauensvollen Schüler-Lehrer-Beziehung.
Business and Society (BAS)
Wir bereiten die Jugendlichen auf die Welt von morgen vor.
Viele unserer Abiturienten werden in wenigen Jahren Verantwortung übernehmen für Menschen und materielle Güter, in leitender Funktion eines Unternehmens, das mit hoher Wahrscheinlichkeit global aufgestellt ist. Darauf bereiten wir mit unserem bundesweit einmaligen Schulfach Wirtschaft und Verantwortung/business and society vor. In diesem Unterrichtsfach erwerben die Schüler Kenntnisse und Fähigkeiten, die sie aus der Masse der Bewerber um Studienplätze und Praktika herausheben.
Dies sind Kenntnisse
- über die theoretischen Grundlagen unserer Wirtschaftsordnung und darüber, wie Unternehmen in einer globalisierten Welt funktionieren, wie sie Gewinne erwirtschaften, im Wettbewerb bestehen und gleichzeitig Verantwortung für die Gesellschaft und die Umwelt übernehmen.
- darüber, wie man mit Menschen aus anderen Kulturen kommuniziert.
- über die Wirkung von Werbung und darüber, wie man als Konsument souverän bleibt.
Die Schüler lernen, dass die Probleme dieser Welt nur im Zusammenspiel von staatlichen und zivilgesellschaftlichen Organisationen mit den global players der Privatwirtschaft gelöst werden können und dass sie lösbar sind.
Der Unterricht findet überwiegend auf Englisch statt. Sie erwerben ein Zertifikat zum Abiturzeugnis, das ihre Laufbahn im bilingualen Zweig unserer Schule und die Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen, dokumentiert.
FAQ zum WG
Wir haben häufige Fragen gesammelt und beantworten sie ausführlich. Sie haben eine Frage, die hier nicht aufgeführt ist? Lassen Sie uns dies wissen!
Was für Chancen habe ich mit dem Wirtschafts-Abitur?
Am Ende des WGs hast du dasselbe Abitur wie Millionen Schüler anderer Gymnasien. Aber zugleich wirst du so viel Wirtschaft gelernt haben wie ein ausgelernter Kaufmann. Diese Kombination aus Abi und wirtschaftlicher Grundbildung hilft dir im Wettbewerb um die stark nachgefragten Büro-Ausbildungsplätze, denn du startest mit Vorkenntnissen in den kaufmännischen Ausbildungsberuf. In der Schule wirst du bereits viele Inhalte eines Wirtschaftsstudiums lernen. Das wird dir helfen, im Bachelorstudium schnell und gut zu sein. Viele Schüler entscheiden sich für ein duales Studium bei einem großen Unternehmen, um schon während der Studentenzeit eigenes Geld zu verdienen und praxisnah zu studieren. Diese Studiengänge sind aber auch stressig, denn man muss Studium und Arbeit unter einen Hut bekommen. Ein Abitur am WG erhöht die Erfolgsaussichten. Deshalb besetzen Unternehmen ihre Studienplätze gern mit WG-Absolventen.
Für welche Berufssparten braucht man Wirtschaftskenntnisse?
Wirtschaftskenntnisse werden fast überall gebraucht. Unsere WG Absolventen wurden später unter anderem Arzt, Theaterangestellter, Sportwissenschaftler oder Grafikdesigner. Trau dich, dein Talent auszuleben, denn dieses Talent macht dich gut in deinem Job. Kombiniere das Talent mit deinem Wirtschafts-Know-how aus dem WG, denn diese Kombination wird in jedem Berufsfeld gebraucht – so gewinnst du Sicherheit und kannst aus dem WG dein ganz persönliches Erfolgsmodell machen.
Wie viel Mathe gibt es am Wirtschaftsgymnasium?
Das Fach Mathematik hat im WG und im SG denselben Lehrplan und dieselbe Prüfung. Aber Wieviel Mathe steckt im Profilfach Wirtschaft? Es stimmt: Wirtschaft hat mit Rechnen zu tun. Im Unterricht muss man z.B. den Gewinn eines Unternehmens ausrechnen oder den Verkaufspreis für ein neues Produkt kalkulieren. Aber dafür ist keine komplizierte Mathematik nötig. Viele Aufgaben löst man z.B. mit dem Dreisatz oder der Prozentrechnung. Fast in jeder Klassenarbeit im Fach Wirtschaft ist eine Rechenaufgabe enthalten. Aufgaben zum Auswendiglernen oder das Verfassen von längeren Texten sind dafür etwas weniger zahlreich als zum Beispiel am SG.
Welche Fächer hat man am Wirtschaftsgymnasium?
Zunächst ist das Wirtschaftsgymnasium ein Gymnasium. Fächer wie Deutsch, Englisch, Mathe, Sport, Naturwissenschaften gibt es also auch hier. Der Lehrplan dieser Fächer baut auf der mittleren Reife auf und führt in drei Jahren zur Allgemeinen Hochschulreife. Das Fach Wirtschaft ist für viele eine Chance, denn es werden keine Vorkenntnisse vorausgesetzt. Wer bereit ist, den kompletten Neuanfang zu nutzen, der kann hier gute Noten erreichen. In Gaienhofen gibt es eine große Zahl von Wahlfächern, z.B. Global Studies, Kunst, Musik, Psychologie oder Literatur und Theater. Wenn du im Moment weder Spanisch noch Französisch hast, dann musst du eines dieser Wahlfächer belegen, ansonsten sind sie freiwillig.
Interview mit Schülern des Wirtschaftgymnasiums
„Schaut euch an verschiedenen Schulen um und achtet auf die Atmosphäre, die könnt ihr an Schülern festmachen, die lächeln.“ (Jan-Geza Witzel)
Dass eine schulische Karriere entscheidend von einer angenehmen Lernumgebung abhängt, zeigt ein Interview aus dem Magazin TV3 aus dem Jahr 2018. Roswitha und Patric Bosch (TV3 Medienverlag) waren im Gespräch mit drei Schülern sowie dem Schulleiter Dieter Toder.